07.04.2019
Wir sind die Ersten unserer Gruppe, die an diesem Morgen von einem Kleinbus zur Tour Richtung Bolivien abgeholt werden. Nach einer Stadtrundfahrt durch San Pedro sind wir vollständig: Ein Japaner namens Yuhei, drei deutsche Jungs, Julian, Justus und Johannes und wir beide. Beim Frühstück mit Ausblick auf den Vulkan Licancabur lernen wir unsere Truppe etwas kennen und sind sehr zufrieden. Das werden drei schöne Tage!
Der schneebedeckte Vulkan Licancabur
Ein letztes Bild in Chile
Nach Öffnung der Passstraße beginnt ein Wettrennen mit all den anderen Touri-Bussen. Unser Fahrer ist gut drauf und wir kommen bald an der chilenischen Emigration auf Höhe von 4200 Metern an. Mit einem bolivianischem Stempel und der Eintrittskarte für den Nationalpark in der Hand steigen wir in unseren Jeep um. Arnoldo, unser Guide und Fahrer, begrüßt uns herzlich und fragt als erstes nach einem DJ. Wir versuchen mit diversen Handys über das seltsam geformte Audiokabel Musik anzumachen und irgendwann klappt es auch.
Der Weg führt uns zunächst an zwei Lagunen vorbei: Die Lagunas blanca und verde, beide wunderschön von schneebedeckten, rauchenden Vulkanen umgeben. Schon bei diesen kurzen Stopps macht sich die Höhe bemerkbar und wir schnaufen nach nur wenigen Metern zu Fuß wie ein Rentnerpaar. Ein erstes Highlight ist für uns die Desierto Dalí, ein sandiger Abschnitt der riesigen Wüste, der mit seinen unzähligen roten, gelben, braunen und goldenen Farbtönen und den weichen Übergängen in der sonst so schroffen Landschaft tatsächlich an die Gemälde des spanischen Künstlers erinnert. Einer der Vulkane im Umland schleuderte vor Jahrhunderten riesige Gesteinsbrocken mitten auf das weite Land im Nirgendwo, was das Bild noch surrealer erscheinen lässt.
Gegen Mittag erreichen wir Thermalquellen, in denen wir es uns gemütlich machen. Das 40 Grad heiße Whirlpool-Wasser gibt unserem Kreislauf den Rest und wir hängen beim Mittagessen wie ein Schluck Wasser in der Kurve am Tisch. Der Kopf dröhnt von der Höhe, zusätzlich haben wir uns in Patagonien wohl eine Erkältung zugezogen.
Am Nachmittag besuchen wir Geysire, die leider nur rauchen und nicht spucken. Arnoldo verteilt Lollis für die gute Stimmung und erzählt im gleichen Atemzug, dass vor etwa einem Monat eine Japanerin ins kochende Wasser gestürzt und umgekommen ist. Was für eine schreckliche Vorstellung…
Die Geysire 'Sol de manana'
Vollkommen geplättet von der Schönheit der bolivianischen Wüste werden wir erstmals an der Laguna Colorada: Eine 60 km2 große Lagune, in der hunderte pinke Flamingos leben! Die Lagune macht ihrem Namen alle Ehre; ihre Farben reichen von Eisblau über Türkis bis zu Dunkelrot und Rostbraun. Wir genießen den unglaublichen Anblick, der sich uns bietet! Wer hätte gedacht, dass diese Tour sogar außerhalb des berühmten Salzsees so spektakulär werden würde! 🙂
Nach weiteren zwei Stunden wackliger und enger Jeepfahrt kommen wir gegen Abend sehr erschöpft und mit dröhnenden Kopfschmerzen endlich in unserem einfachen Hostel in Villa Mar an.