12.06.2019
Die Cameron Highlands liegen im westlichen Landesinneren von Malaysia, etwa 4h Autofahrt von Kuala Lumpur aus. Seinen für malaiische Verhältnisse ungewöhnlichen Namen verdankt das Hochland seinem britischen Entdecker, William Cameron, der das Potenzial der Region schon um 1850 witterte. Gestern haben wir uns also in einem großen Reisebus nach Tanah Rata, dem Hauptort in der riesigen Teeregion schaukeln lassen. Die Temperaturen sind durch die Höhe deutlich angenehmer als in Malaysias Städten, bei unserer Ankunft regnet es auch ein bisschen. Tanah Rata erinnert irgendwie an einen Wintersportort: viele Hotelbauten, Touri-Restaurants und Souvenirshops.
Wir haben eine Unterkunft etwas außerhalb gebucht und so schlafen wir endlich mal wieder ohne Autolärm und muffige Klimaanlagen-Gerüche ein, sondern mit Blick auf den grünen Garten, Sommerregen-frischer Luft und Grillenzirpen aus den Bäumen.
Gastons verwegene Motocross-Vergangenheit macht sich heute bezahlbar: Mit dem Roller erkunden wir zuerst die Boh Tee-Plantage, die dem malayischen Tee seinen Namen gibt. Ein paar Nadelöhrkurven und eine holprige Zufahrtstraße machen sie zu einem weniger begehrten Ziel für die zahlreichen angebotenen Touren – dementsprechend ruhig geht es auf der riesigen Plantage zu. Schon der Feldweg zur Fabrik ist gesäumt von saftig grünen Teepflanzen. Eine wahre Wohltat nach den grauen Großstädten der letzten Woche!
Bei angenehmen 24°C schnaufen wir auf den Aussichtspunkt hinauf und sind überwältigt von der Weite der Natur und den unzähligen Grüntönen der Teeplantagen. Nahezu perfekt beschnitten werden die steilen Hänge von jungen Büschen bewachsen, zwischendrin schlängeln sich kleine Zugangswege für die Arbeiter. Eine junge Muslima führt uns durch die Fabrik und erklärt uns alles. Innerhalb von weniger als drei Stunden ist der Tee getrocknet und zur Abfüllung bereit – das hätten wir uns langwieriger vorgestellt! Der ursprünglich (natürlich) britische Konzern lässt beim Betriebsgeheimnis nichts anbrennen – striktly no fotos!
Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch die Felder haben wir uns eine Tasse Tee redlich verdient und düsen zu einem Teehaus mit Ausblick über das Cameron Valley. Auch hier ist alles was man sieht nur Tee. Dichter, hellgrüner, saftiger Tee. Wir schlürfen einen süßen Milktea – Original Boh Produktion –, genießen ein Stück Kuchen und vor allen Dingen diese Aussicht.
Am Spätnachmittag wollten wir eigentlich noch etwas durch den Dschungel wandern. Der Weg unserer Wahl soll hinter einem riesigen Buddha-Tempel losgehen. Nach ziemlich langer Suche finden wir hinter einer verlassenen Bauruine ein Schild, das wohl einst den Beginn des Weges markieren sollte. Ein kleiner, völlig überwucherter Pfad führt ins Dickicht hinein. Nach etwa fünf Metern werden wir massiv von Mücken und anderen Insekten attackiert, sodass wir uns kampflos geschlagen geben und schnellstmöglich die Flucht ergreifen. Jetzt wissen wir auch, warum man im Hotel Bescheid geben und Proviant mitnehmen soll… Die Gefahr des Verlaufens ist tatsächlich gegeben.
Der abenteuerliche Nachmittag endet mit einem fantastischen indischen Essen im einheimischen Foodcourt – oh, wie wir indisches Essen lieben!!! Anstatt unser Trinkgeld anzunehmen, gibt uns der liebe Kellner sogar noch einen Discount. Obwohl es hier bestimmt noch viel zu erleben gäbe (zum Beispiel die Erdbeerfarmen zum Selbstpflücken, die für die Asiaten der absolute Renner zu sein scheinen…), zieht es uns morgen weiter auf die Penang Halbinsel nach Georgetown.
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für die interessanten und spannenden Einträge. Es ist einfach nur schön, Euch auf dieser Reise per Blog begleiten zu dürfen. Die Beiträge sind immer so geschrieben, dass ich schon regelrecht auf die „Fortsetzung“ warte. Ich wünsche Euch weiterhin viel Spaß, Zeit zum genießen und gaaanz viiiel Liebe.
Sonnige Grüße aus Dresden
Hallo Katja,
vielen Dank für Deinen lieben Kommentar! Wir bleiben dran und hoffen, bald all unsere Erlebnisse im Blog mit Euch teilen zu können! Nun sind wir erstmal wieder in der Heimat und neue Aufgaben warten auf uns.
Liebe Grüße,
Gaston