11.02.2019
An unserem ersten richtigen Tag in Playa Larga wollen wir nach den anstrengenden Tagen in Havanna und Viñales einen richtigen Strandtag machen. Nach einem wunderbaren Frühstück ziehen wir ganz unkompliziert ein paar Häuser weiter zu Lazaro in ein seeeehr rosanes Zimmer um. Er reserviert uns für morgen eine Tauchtour und kocht heute abend für uns. Nachdem wir unsere Sachen abgeladen haben, laufen wir eine halbe Minute zum Strand – perfekt!
In der Bar “Sol y Caribe” leiht man uns für 4 CUC für den ganzen Tag zwei Strandliegen aus. Kokoswasser schlürfend unter Palmen genießen wir den weißen Sandstrand und den sanften Sommerwind. In der Bar gibt es sogar noch freies Wlan, dass zwar unglaublich langsam ist, aber besser als nichts. Leider kann man in Kuba weder Skype, noch WordPress, AirBnB oder Booking.com benutzen – die Seiten sind von Staats wegen gesperrt. Wir genießen das Meer und die Sonne und bräunen mal unsere Käsebeine. Der Tag klingt bei einem Abendessen in unserer Casa aus, kein Gourmetmenü, aber trotzdem lecker!
Lazaro mit Tauchgebietskarte
Der einzig wahre Pina Colada
Liebevoll zubereitet von der Familie
12.02.2019
Am nächsten Tag starten wir um 9 Uhr mit einem alten gelben Schulbus und ca. 25 weiteren Touris Richtung Tauchclub “Octopus”. Dort füllen wir einen Fragebogen aus – den tatsächlichen Tauchschein interessiert hier niemand. Die Ausrüstung wird zusammengepackt und wir fahren weiter zu unserem ersten Spot “La punta perdíz”. Endlich ist das Wasser karibisch türkis und blau. Der Tauchlehrer erklärt, dass alle dunklen Stellen Korallen sind – und davon gibt es viele!
Nachdem alle mit Equipment versorgt waren, wurde die Gruppe in Beginner, Open Water und Advanced Diver aufgeteilt. In unserer Gruppe befand sich neben fünf anderen Tauchern eine unglaublich nervige Schweizerin, die an allem etwas zu meckern hatte.
Wir sind also froh, als besagte Schweizerin und wir natürlich auch endlich den Kopf unter Wasser gesteckt hatten. Schon beim Untertauchen in Einstiegsnähe schwimmen die ersten gelb schillernden Fische um uns herum. Bald tauchen wir fast wie in einem Schwarm zwischen den Fischen. Unter Wasser scheint sich die Welt ein wenig langsamer zu bewegen. Außer dem eigenen Atemgeräusch ist absolut nichts zu hören.
Wir müssen uns erstmal wieder an das Gefühl des Tauchens gewöhnen, doch das geht schnell.
Ehe wir uns versehen, sind wir schon auf 13 Meter Tiefe entlang des Meeresbodens abgestiegen. Der Grund ist übersät von Korallen, die leider nicht so schillernd bunt sind, wie auf vielen Fotos, sondern eher aussehen, als wären sie von einer Moosschicht überzogen. Die bunten Fische, die überall im Riff herumschwimmen, zwischen Steinen hervorschnellen und uns neugierig umrunden, leuchten dafür umso schöner! Ein paar Meter entfernt vor uns entdecken wir nach einer Weile sogar einen großen Baracuda – gruselig!
Zurück am Strand sind wir begeistert von unserem ersten richtigen Tauchgang. Gaston hat vor Aufregung ganz schön viel Luft weggeatmet, sodass ihm der Tauchlehrer für den zweiten Tauchgang mit einem Zwinkern eine große 18kg Flasche gibt. Wir setzen uns mit der nassen Badehose in den Bus und fahren zum zweiten Spot. Hier ist der Einstieg etwas kniffliger und der Seegang stärker. Unsere Gruppe hat sich auf fünf Leute minimiert.
Unter Wasser habe ich große Probleme mit der Sicht. Meine Brille beschlägt ständig und das Fluten der Maske im Salzwasser macht die Sache nur noch schlimmer, weil nun auch noch das Salz in den Augen brennt. Unser Tauchlehrer geht mit mir noch einmal an die Oberfläche und greift sich vorher vom Grund einen kleinen Schwamm, mit dem er meine Maske reinigt. Nun kann ich wirklich ALLES sehen – und es ist gigantisch schön! Dieser zweite Tauchspot ist noch einmal um ein Vielfaches schöner, bunter und reicher.
Schon erreichen wir wieder den Rand des Riffs. Diesmal tauchen wir weiter. Vor, über und unter uns liegt nur noch dunkelblaues Meer. Trotz der kristallklaren Sicht können wir den Grund nur noch schemenhaft erkennen. Wahnsinn!
Aufgeregt vor dem ersten richtigen Tauchgang
Einstieg des 2. Tauchspots
In 19 Metern Tiefe finden wir ein Schiffswrack, das seit der legendären Schlacht von Playa Giron hier von Korallen bewachsen wird. Der Druck presst uns die Maske ins Gesicht. Es ist eine unglaubliche Erfahrung, die wir hier machen. Beim zweiten Tauchgang ist alles viel entspannter und wir können die Unterwasserwelt richtig genießen. Wir haben auch einen tollen Tauchlehrer erwischt, der wie Andi daheim alles ganz ruhig und entspannt angeht und in die Sache eine große Ruhe hineinbringt. Das gibt eine volle Empfehlung für die Tour, die uns Lazaro organisiert hat.
Müde, aber unglaublich bereichert steigen wir wieder in unseren Schulbus, der uns zurück ins Dorf bringt. Schon ist der letzte Abend auf Kuba nahe! Wir setzen uns noch einmal an den Strand und genießen bei einem Pina Colada den wunderschönen Sonnenuntergang und die sanft anrollenden Wellen.
Was für eine perfekte Woche auf Kuba: Von Musik, Geschäftigkeit, Kultur und viel kubanischer Herzlichkeit über ruhige und saftig grüne Natur bis hin zum perfekten Karibikstrand, Sonne und bunten Unterwasserwelten war wirklich alles dabei!
Sonnenuntergang in Playa Larga
Lecker, lecker!
Zum Ausklang fehlt für Gaston nur noch eines: Fisch essen! Wir finden ein sehr sympathisches und gut gefülltes Restaurant in unmittelbarer Hafennähe. Die Meeresfrüchte werden mehrmals am Abend direkt aus dem Boot auf den Grill geschmissen. Dementsprechend ist der Duft fantastisch und es schmeckt wirklich großartig. Die Kellnerin ist die Fröhlichkeit in Person und lässt sich auch von einem sehr muffigen deutschen Pärchen neben uns nicht beirren. Nach einem letzten nächtlichen Strandspaziergang fallen wir erfüllt ins unsere Betten.