05.02.2019
Seit Monaten und Wochen ist der 05.02.2019 das Datum für uns. Der Tag, an dem unser Abenteuer beginnen soll. Der Tag, den wir jedem nennen, wenn es um unsere lange Reise geht. Und heute ist es endlich so weit! Heute ist also der Start unserer Weltreise, der Tag, auf den wir seit über 1 1/2 Jahren hinfiebern!
Dieser Tag beginnt für uns um 3:35 Uhr. Der Wecker klingelt und wir sind trotz der ultrakurzen Nacht sofort hellwach. In Windeseile packen wir den Rest unserer Sachen in die Rucksäcke, ziehen uns an und kontrollieren ein letztes Mal, ob wir auch alles haben. Eigentlich wollten wir um 4:15 Uhr losfahren, natürlich wird es nach der emotionalen Verabschiedung eher halb fünf. Mist! 38 Minuten Fahrzeit und in genau 38 Minuten fährt der Zug nach München ab! Natürlich bleibt es spannend. Zum Glück ist früh um 5 nichts los auf den Straßen und wir kommen um 4:59 Uhr in Marktredwitz auf dem Parkplatz an. Auto abgestellt, Parkschein gelöst, Rucksäcke raus und in den Zug gerannt.
Als wir in unserem Abteil im Alex sitzen, überkommt uns das erste Mal die Vorfreude auf die Reise: Jetzt gibt es kein Zurück mehr!!! Reibungslos verläuft die Reise bis zum Flughafen in München. Nach ein paar Irrungen und Wirrungen kaufen wir noch unsere Kuba-Touristenkarte und wissen, wo wir einchecken sollen. Am Check-In-Automaten gibt es keine Sitzplätze mehr! Aha. Also doch zum Schalter. Auch die gute Dame hinter dem Tresen hat keine Plätze mehr, wir sollen sofort zum Gate gehen und uns melden. Na guuuut, wär ja auch schön, wenn das alles mal funktionieren würde. Also laufen wir zum Gate, inzwischen ist es schon kurz vorm Boarding. Wir stehen am Schalter und BEKOMMEN EIN UPGRADE IN DIE BUSINESS-CLASS!!! Na gut ok, wenns unbedingt sein muss…. 🙂 🙂 🙂 Jetzt überkommt uns erst recht die Freude!
Als wir mit ein bisschen Verspätung als eine der ersten im Priority-Boarding ins Flugzeug laufen, direkt vor dem “BEST” Schild unsere Plätze finden, unglaublich viel Beinfreiheit haben, nebeneinander sitzen und Kissen, Decken, Wasser und ein Willkommens-Paket auf uns warten, ist plötzlich alles gut! So kann eine Reise doch beginnen: Für 160€ pro Nase in der Business-Class über den Atlantik.
Wir sind auf Weltreise!!!
In der BEST-Class von München nach Kuba
Käseweiß und glücklich am Flughafen in Havanna
Der Flug dauert echt ewig. Insgesamt fliegen wir etwa 11h und 20min! Es ist wohl starker Gegenwind. Macht nichts, denn wir sitzen ja bequem, bekommen gefühlt alle 5 Minuten etwas zu Trinken angeboten und Gaston freundet sich natürlich gleich mit den Damen der Crew an. Unsere Flugbegleiterin freut sich mit uns über den Start unserer Reise und schenkt uns den Kaffee mit den Worten “der letzte deutsche Kaffee” aus. Sie möchte uns gerne persönlich wieder abholen – leider fliegt Eurowings nicht nach Botswana. Am Flughafen in Kuba angekommen schlägt uns die warme Sommerluft entgegen. Wir steigen einfach auf das Rollfeld aus, die Sonne lacht und ein leichter Wind weht durch die Palmen – paradiesisch!
Nachdem unsere Pässe kontrolliert wurden, das Gepäck noch einmal durchleuchtet und der Zollwisch abgegeben war, laufen wir durch einen Pulk an Taxifahrern. Wir sind uns nicht sicher, ob uns überhaupt jemand abholt, denn es gibt kein WLAN am Flughafen. Doch mit einem großen Schild “Gaston” lächelt uns der jüngste Sohn unserer ersten Gastgeberin Fe entgegen! Nach herzlicher Begrüßung lädt er uns in seinen hellblauen Oldtimer ein und fährt uns zuerst noch zum Bankautomaten.
Danach folgt eine 25 minütige Fahrt durch Havanna. Bei offenen Fenstern bekommen wir einen ersten Live-Eindruck von Kubas Straßen, den Autos und deren Gerüchen. Leider hat Fes Sohn so einen komplizierten Namen, dass wir ihn uns auch nach mehrmaligem Nachfragen nicht merken konnten. Jedenfalls weiß er sehr viel über Havanna und lässt unsere Taxifahrt zu einer ersten kleinen Stadtrundfahrt werden.
Erste Station: Kuba!
Fahrt mit dem Oldtimer durch Havanna
Havanna bei Nacht
Wir wohnen nahe des Bahnhofs in einem sehr ursprünglichen Viertel abseits der Touristenstraßen. Von Fe, der Besitzerin des Hauses, und Ramón, ihrem anderen Sohn, werden wir aufs herzlichste begrüßt und mit einem super leckeren Obstsalat überrascht. Das Zimmer ist klein, aber gemütlich, mit eigenem Bad und Minibar. Ein bisschen Havanna-Luft schnuppern wollen wir aber schon noch und daher bekommen wir einen Tipp für eine Bar, in dem die Musiker bis um 22 Uhr spielen sollen (alle anderen machen wohl aus irgendeinem Grund um Punkt 20 Uhr Feierabend). ¡A la aventura!“, ruft Ramón lachend.
Wir machen uns also auf durch das nächtliche Havanna – in kurzen Hosen und T-Shirt. Innerhalb von 10 Minuten sind wir am Plaza Central mit dem Capitol und dem Nationaltheater, die beide nachts wunderschön angestrahlt sind. Auf dem Weg zu besagter Bar kommen wir auf die Touristenstraße. Noch 5 Minuten vorher hatten wir uns darüber unterhalten, wie wenig aufdringliche Leute wir bisher getroffen haben. Hier war das anders! Wir trinken einen überteuerten Mojito für 4 CUC, leider spielt die Band auch nur noch ein Lied, woraufhin der Sänger sehr aufdringlich um ein Trinkgeld bettelt – schade! Wir sind immer noch auf der Suche nach etwas zu Essen und gönnen uns für 2 CUC noch einen Süßkartoffelsnack. Jetzt reicht es uns irgendwie und wir machen uns enttäuscht auf den Heimweg, ohne die empfohlene Bar gefunden zu haben. Zum Glück kommen wir noch an einem Straßenverkauf der Einheimischen vorbei und bekommen ein riesengroßes Schnitzel-Sandwich für 1 CUC! Im Handumdrehen ist Gaston wieder glücklich und schwärmt den ganzen Abend von seinem “Kupeken-Sandwich”. Hundemüde fallen wir ins Bett.