21.05.2019
Der Abel Tasman Nationalpark mag zwar Neuseelands kleinster, aber dennoch der meist besuchte Nationalpark des Landes sein. Ganz im Norden der Südinsel gelegen, können Natur und Wildleben von einem extrem milden Klima profitieren. Daher kommt, dass der Park vielen seltenen Seevogelarten und Seehunden ein sicheres Zuhause bietet.
Schon die Autofahrt in das wunderschöne Naturschutzgebiet ist spektakulär: Wir fahren durch die engen Kurven des Queen Charlotte Drives, bestaunen die Nebelschwaden der fantastischen Fjordlandschaft im Morgengrauen und frühstücken mit Ausblick auf die Tasman Bay. Ein Fotostop jagt den nächsten, die Landschaft ist unbeschreiblich schön. Die beiden Einheimischen, die unseren Camper am Strand aus dem Sand gezogen haben, sollten Recht behalten: Die Südinsel haut uns um!
Um etwa 16 Uhr erreichen wir den kleinen Ort Marahau, in dem wir uns für den morgigen Tag ein Kajak besorgen. Es ist gerade Ebbe und die Abendsonne taucht die weite Bucht in glutrotes Licht. Was für ein Sonnenuntergang!
22.05.2019
Der nächste Morgen beginnt mit einem schnellen Frühstück bei perfektem Wetter, bevor wir die Einweisung für unsere Kajaktour bekommen. Um kurz nach 10 Uhr können wir endlich lospaddeln. Mittlerweile ist die Sonne in Hochform und wärmt uns unter unseren orangenen Schwimmwesten, während wir die erste große Bucht überqueren und zu den kleineren Stränden und den beiden vorgelagerten Inseln paddeln. Das Meer ist glatt und ohne große Strömung, trotzdem geht es ganz schön auf die Arme!
Immer am Ufer entlang fahren wir mit unserem kleinen orangen Zweierkajak und können den Nationalpark in seiner vollen Schönheit genießen. Kleine Sandstrände, steinige Buchten und geflutete Höhlen, alles bewachsen mit der typisch neuseeländischen, knallgrünen Pflanzenwelt.
In einer kleinen Bucht sonnen sich gerade zwei Seehundjugendliche, die sich durch uns überhaupt nicht stören lassen. In aller Ruhe kratzen sie sich mit den Flossen die Nasen, räkeln sich im Sonnenlicht und posen für die Kamera. Gegen Mittag lassen wir uns auf einem einsamen Sandstrand nieder, halten die Füße ins eiskalte, kristallklare Meerwasser und genießen die fantastischen Farben.
Wir sollen um 15:30 Uhr zurück am Quay sein, weil wenig später der Wasserstand so sehr sinkt, dass wir nicht mehr landen können. Leider werden wir an der großen Insel Adele von einer Seehundkolonie aufgehalten! Die Jungen sind sehr neugierig, tauchen fröhlich unter unserem Boot hindurch und mustern uns gespannt. Was für ein wunderbares Naturschauspiel!
Nun ist es schon ziemlich spät und wir müssen ordentlich lospaddeln, um noch an Land zu kommen. Über Wasser sehen die Distanzen bekanntermaßen immer kürzer aus, als sie tatsächlich sind, und so endet unser Ausflug mit einem mittelschweren Workout, das uns am nächsten Tag die Arme spüren lassen wird. Anton, unser toller Betreuer, erwartet uns schon am Ufer und zieht uns aus dem Wasser. Zehn Minuten später hat sich die komplette Bucht in ein Wat verwandelt – das war knapp!
Zurück am Verleih dürfen wir sogar die heißen Duschen nutzen, was uns nach dem Paddeln wirklich gut tut. Leider darf man hier nicht Wildcampen und so fahren wir noch ein Stück Richtung Süden, bevor wir unser Nachtlager aufschlagen.